Wie viele englische Städte wurde Cambridge von den Römern gegründet, Granta, eine kleine Garnison an einem Übergang des Flusses Cam. Zu Beginn des 13. Jh. kam eine Gruppe Studenten nach Cambridge, welche Oxford nach einem gewalttätigen Aufruhr verlassen mussten. Zu diesem Zeitpunkt gab es kein College, keine Universität in Cambridge. Die Studenten traten in die bestehenden Klosterschulen ein.
Zur Blüte gelangte der ursprünglich bescheidene Ort nach 1281, dem Gründungsjahr des ersten Colleges, Peterhouse, durch den Bischof von Ely. Über die weiteren Jahrhunderte wurden über 30 weitere Colleges gegründet, meistens durch Könige oder hohe Geistliche. Die Lehre, das Vermitteln von Wissen, die Forschung wurde zum Hauptsinneszweck von Cambridge. Dies ist bis heute mehr oder weniger unverändert geblieben. Entsprechend haben sich Firmen, deren Produkte sehr forschungsintensiv sind, in Cambridge angesiedelt, gegen Ende des 20. Jh. auch viele aus der IT-Branche. Stark vereinfacht kann man sagen, Cambridge ist Naturwissenschaft, Oxford eher Geisteswissenschaft.
Ausser Oxford hat wohl keine europäische Universität so viele überragende Köpfe hervorgebracht wie Cambridge: Cromwell, Rutherford, Isaac Newton, Charles Darwin, Lord Byron, Francis Bacon, um nur einige wenige zu nennen.
Der wohl schönste Blick auf Cambridge bietet sich einem, wenn man von Westen auf die Stadt zufährt. Im Vordergrund der Fluss Cam mit den Backs (Wiesen zwischen dem Fluss und den Collegegebäuden), dann Trinity College, King's College dominiert von der grossartigen King's College Chapel, dann Clare College und Queen's College. Ein einmalig schönes Bild!
Wie erwähnt besteht die Universität Cambridge heute aus über 30 Colleges. Den Unterschied zwischen College und Universität in wenigen Worten zu erklären ist unmöglich. Ein Aufenthalt in Cambridge wird da die Erleuchtung bringen. Die Traditionen, Sitten und Gebräuche, welche das studentische Leben in Cambridge (und Oxford) prägen, sind einzigartig und mit keinem anderen Studienplatz auf der Welt vergleichbar. Man muss dort eine Zeit lang gelebt haben, um Einblick zu gewinnen, zu verstehen. Als Sprachschüler, vor allem in der Zeitspanne September bis Juni, ist das sehr gut möglich.