Canterbury

Über den Ort

Die lebendige Kleinstadt Canterbury liegt im Südosten Englands in der Grafschaft Kent und soll einer Sage nach bereits 900 v. Chr. gegründet worden sein. Zur Zeit der Römer besass die Stadt gar das grösste Amphitheater Grossbritanniens. Heute kennt man die Stadt als Sitz des Erzbischofs von Canterbury und somit des Oberhauptes der Kirche von England.


Canterbury (ca. 65’000 Einwohner) ist der Hochsitz der Anglikanischen Kirche, quasi das Rom Englands. Die grossartige Kathedrale bildet das Zentrum der schönen und gut erhaltenen Altstadt. Das Leben in diesem landschaftlich reizvollen, sehr wohlhabenden Teil Südenglands ist noch recht beschaulich, doch Canterbury ist eine lebendige Stadt, ohne allerdings hektisch zu sein. Für eine Kleinstadt ist das kulturelle Angebot erstaunlich vielseitig. Die Umgebung bietet landschaftlich Vieles und geschichtlich Grossartiges. Vor allem die charmanten Küstenorte wie Margate und Ramsgate oder die imposanten Burgen wie Leeds Castle und Dover Castle, welche die Normannen nach der Invasion von 1066 bauten, sind einen Ausflug wert.





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Die Wurzeln Canterburys gehen in die Eisenzeit zurück, als die erste Siedlung am Fluss Stour gegründet wurde. Die Römer machten dann Durovernum Cantiacorum zu einem wichtigen Handelsplatz auf dem Weg von London zum Kontinent. Die Normannen schützten die Stadt mit einer mächtigen, mit vielen Türmen bewehrten Ringmauer. Etwa 1,5 Kilometer dieser Mauer sind noch mehr oder weniger intakt. Der Bau der alles dominierenden Kathedrale, eines der schönsten sakralen Baudenkmäler der Christenheit überhaupt, wurde 1067 begonnen und dauerte über 450 Jahre. In der Kathedrale fand 1170 einer der bestdokumentierten politischen Morde statt: Thomas Becket, der Erzbischof von Canterbury, wurde von 4 Getreuen Königs Henry II getötet aufgrund des Ausspruchs von Henry II: "Who will deliver me from this turbulent priest?" Nach der Reformation unter Henry VIII wurde Canterbury offiziell Hochsitz der anglikanischen Kirche und der Erzbischof von Canterbury der höchste anglikanische Geistliche weltweit. In der Kathedrale sind mehrere Könige und Mitglieder der königlichen Familie begraben, St. Thomas Becket's Grab wurde während der Reformation von Herny VIII zerstört. Der Ort wo St. Thomas' Schrein stand ist heute mit einer Plakette gekennzeichnet.

Die gut erhaltene Altstadt mit ihren z.T. verkehrsfreien Gassen zeugt noch heute von der besonderen Stellung, die Canterbury über die Jahrhunderte innegehabt hat. Pilger aus England und ganz Europa kamen nach Canterbury, um am Grabe des heiligen St. Thomas in der Kathedrale zu beten. Eines der markantesten Stücke der Weltliteratur, Geoffrey Chaucers "Canterbury Tales", erzählt die Geschichte einer typischen Pilgergruppe aus dem Spätmittelalter. Einer der grösssten Schriftsteller der britischen Literatur, Christopher Marlowe, wurde 1564 in Canterbury geboren und stieg zu einem der grossen Rivalen Shakespeares auf.

Heute ist Canterbury eine lebendige Dienstleistungsstadt mit hohem Lebensstandard. London ist eine Stunde entfernt und deshalb leben heute viele gut verdienende Pendler hier. Die Universität mit rund 10'000 Studenten trägt zu einer auch für die Jungen sehr anregenden Atmosphäre bei. Die vielen guten Pubs und anderen Ausgehmöglichkeiten in der Altstadt machen Canterbury zu einem sehr attraktiven Ort für Studium und Freizeit.

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