Im 13. Jh. gehörte Montpellier zum Königreich Aragon und wurde zu einem wirtschaftlichen und akademischen Zentrum. Jüdische und arabische Gelehrte unterrichteten Medizin und Pharmazie und aus deren Tätigkeit entstand 1289 die Universität, heute mit über 60'000 Studierenden eine der grössten Frankreichs.
Der Handel mit Arabien, der Lombardei und Spanien blühte bis zum Ausbruch des Hundertjährigen Krieges im 14. Jh. Im Jahre 1349 wurde die Stadt an den König von Frankreich verkauft. Mitte des 15. Jh. kam Montpellier durch die Aktivitäten von Jacques Coeur, dem Schatzminister von König Karl VII, zu neuer wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Beim Ausbruch der französischen Revolution war Montpellier eines der wichtigsten Handels- und Wissenschaftszentren Frankreichs. Während der Industriellen Revolution vermied Montpellier die Ansiedlung von neuen Industrien und behielt durch die Konzentration auf Handel und Wissenschaft, aber auch Weinbau, seine Prosperität in den schwierigen Phasen des 19. und 20. Jh. Die imposanten Gebäude um den Place de la Comédie sind eindrückliche Zeugen dieser Epoche.
Heute ist Montpellier eine der lebendigsten Städte Frankreichs mit viel Kultur und Unterhaltung für Jung und auch Nicht-mehr-so-Jung. Die zum Teil verkehrsfreie Altstadt mit ihrer grosszügigen Einkaufsstrassen, den engen Gässchen mit Boutiquen und Bistros strahlt mediterranen Charme aus. Ultramoderne, klimatisierte (ein Segen im heissen Sommer!) Trams verkehren leise und effizient durchs Stadtzentrum in die Aussenquartiere. Allerdings sind noch nicht alle Quartiere per Tram erschlossen, das Netz ist immer noch im Ausbau begriffen.
Das Herzen des Stadtzentrums bildet der immer belebte, riesige, herrlich angelegte Place de la Comédie, umgeben von unzähligen Bistros und Brasserien. Dominiert wird alles vom eindrücklichen Bauwerk der Opéra Municipal. Hier kann man schon im Frühling den Apéritif und einen Snack im Freien geniessen und die Seele baumeln lassen. Die daran anschliessende Esplanade Charles de Gaulle mit dem Jardin du Champ de Mars lädt zum Spazieren ein. Im Sommer bieten hier alte Bäume Schutz vor der Hitze. Abgeschlossen wird die Anlage, quasi als stilistischem Kontrapunkt, von der modernen Architektur des Corum, einem grossen Veranstaltungs- und Tagungszentrum.
Zur Attraktivität der Stadt trägt auch die Nähe zum Meer bei. Wunderschöne Sandstrände liegen nur ca. 8 km vom Stadtzentrum entfernt.